Unterwegs - Sein ist fast Alles

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Basalt Steinbrüche    

Früher hatten fast alle Gebäude in den umliegenden Dörfern ein Fundament aus Basaltbrocken oder das ganze Untergeschoss bestand aus Basaltbruchsteinen. Zu diesem Zweck hatte jedes Dorf einen oder mehrere kleine Steinbrüche. Hier konnte mit einfachen Mitteln das benötigte Baumaterial gewonnen werden, um ein Wohnhaus, einen Stall, eine Scheune oder Umfassungsmauern zu errichten. Mit Ochsenkarren oder Handwagen wurden die schweren Steine zum Baumplatz transportiert und dort nach Bedarf in Form gehauen. Doch ist Basalt, im Gegensatz zum Buntsandstein, sehr schwer zu bearbeiten und fast nie entstehen glatte Flächen. Begehrt waren daher Steinbrüche, in denen der Basalt in plattiger Form oder in Säulen zu finden war, da sich diese besser verarbeiten ließen. Die kleinen Ortssteinbrüche der Region sind heute außer Betrieb. Die meisten wurden wieder der Natur überlassen und sind heute fast nicht mehr zu erkennen. Der kleine Steinbruch, aus dem die „Geologische Baumhecke" besteht, ist daher mit Bäumen, Büschen und viel Efeu bewachsen.


Es gibt sehr viele Felsen im Vogelsberg Die meisten bestehen aus dem hier typischen Basalt. Dieses harte Gestein leistet der Verwitterung gegenüber besonders viel Widerstand, so dass sich Felsen herauspräparieren. Es werden bestimmte Strukturen der Vulkane sichtbar, namlich Schlotfüllungen oder harte Kerne von Lavaströmen. Andere Strukturen, die aus weicheren Gesteinen (z.B. Tuffablagerungen) bestehen, sind an der Erdoberfläche kaum zu finden. Diese sind eher in größeren, aktuellen Steinbrüchen zu entdecken. Trotzdem geben Felsen oft Aufschluss zur

Erdgeschichte im Vogelsberg, so dass sie als Geotop interessant sind.

Die alten Ortssteinbrüche ähneln den Felsgeotopen und sind z.T. auch im Bereich von Felsen oder Kuppen angelegt worden, da dort nicht erst mühsam Boden abgetragen werden musste. So ist es auch an der Baumhecke, deren Basalt teilweise abgebaut wurde. Weiche Vulkan-Strukturen fehlen ganz. Dafür sind sehr schöne senkrechte Säulen zu sehen, die zeigen, dass es sich hier um einen Lavastrom handelt. Den Basalt des Lavastroms hat bereits

W. Schottler 1924 auf dem „Struthköppel" in die Geologische Karte eingetragen. Von dem ursprünglich sehr großen Lavastrom wurde an den Randern viel abgetragen und nur ein kleiner Rest blieb übrig. Er liegt wohl über Tuffen, die bergabwärts Richtung Eichelsachsen kartiert wurden. Rund um den Struthköppel ist die Fläche allerdings von eiszeitlichem Löß überdeckt worden

Text: IGE